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Wer ist der Eigentümer der medizinischen Unterlagen eines Patienten?

Electronic Medical Record Management

Die meisten Menschen gehen in die Praxis ihres Arztes und denken, dass die medizinischen Unterlagen mit ihrem Namen ihnen gehören. Klingt logisch, oder? Es sind schließlich ihre Blutdruckwerte, ihre Röntgenbilder, ihre Medikamentenhistorie. Doch diese Annahme ist falsch – und kann zu unangenehmen Überraschungen führen, wenn man tatsächlich versucht, Unterlagen aufzubewahren.

Die Arztpraxis besitzt die Unterlagen. Das Krankenhaus besitzt seine ebenfalls. Patienten haben bestimmte Rechte, die Informationen einzusehen und Kopien anzufordern, aber der tatsächliche Besitz? Der bleibt bei der Stelle, die die Unterlagen erstellt hat.

Als das Gesundheitswesen digital wurde, wurde alles noch komplizierter. Heute liegen medizinische Informationen in Computerdatenbanken, werden in Cloud-Servern gesichert und zwischen verschiedenen Softwaresystemen übertragen. Niemand hat wirklich festgelegt, wie die alten Eigentumsregeln gelten sollen, wenn die Patientenakte gleichzeitig an fünf verschiedenen Orten existiert.

Rechtliches Eigentum vs. Patientenrechte

Gesundheitsdienstleister besitzen die medizinischen Unterlagen, die sie erstellen. Hausärzte besitzen ihre Patientenakten, Krankenhäuser ihre Krankenhausakten, Fachärzte ihre Konsultationsnotizen. Dieses System entstand, weil medizinische Unterlagen mehr enthalten als nur Gesundheitsdaten – sie umfassen die professionellen Beobachtungen, klinischen Überlegungen und Therapieentscheidungen der Ärzte.

Die Gesetzeslage unterscheidet sich stark je nach Land oder Region. Manche Staaten haben sehr detaillierte Vorschriften zum Eigentum an medizinischen Unterlagen, andere folgen nur den bundesweiten Richtlinien und überlassen die Details den Gesundheitsdienstleistern. Europäische Länder wiederum verfolgen völlig andere Ansätze, die Patienten deutlich mehr Kontrolle über ihre persönlichen Daten geben.

Gesundheitsdienstleister, die die Eigentümer der medizinischen Unterlagen sind, tragen auch die Verantwortung, die damit einhergeht. Sie müssen die Daten sicher speichern, sie über Jahre (meist mindestens sieben) aufbewahren und dafür sorgen, dass autorisierte Personen Zugriff haben – während Unbefugte ausgeschlossen bleiben. Wenn etwas schiefgeht – etwa wenn Daten gestohlen, Datenschutz verletzt oder Akten verloren werden – haftet der Eigentümer.

Elektronische Systeme haben das Ganze noch komplizierter gemacht. Wenn medizinische Daten in Software gespeichert sind, die von externen Anbietern bereitgestellt wird, wird es schnell unübersichtlich. Die Praxis mag die Daten besitzen, aber die Softwarefirma kontrolliert das System. Cloud-Anbieter haben ihre eigenen Nutzungsbedingungen. Gesundheitsnetzwerke, die verschiedene Anbieter verbinden, fügen weitere Ebenen hinzu.

Kleine Arztpraxen kämpfen häufig mit dieser Komplexität. Ein Hausarzt benötigt möglicherweise Verträge mit einem Softwareanbieter für elektronische Akten, einem Cloud-Backup-Dienst und einem Patientenportal-Anbieter. Jeder Vertrag regelt Eigentumsrechte und Pflichten unterschiedlich. Es ist weit komplizierter als früher, als man einfach Papierakten in einem verschlossenen Aktenschrank aufbewahrte.

Einige Gesundheitssysteme haben stark in funktionierende elektronische Lösungen investiert, andere haben Systeme zusammengebastelt, die kaum funktionieren. Patienten der zweiten Gruppe verzweifeln oft daran, über veraltete oder umständliche Oberflächen an ihre eigenen Informationen zu gelangen.

Das Zugriffs- und Kontrollrecht der Patienten

Patienten besitzen ihre medizinischen Unterlagen zwar nicht, haben aber klare Rechte in Bezug auf deren Nutzung. Gesetze wie HIPAA legen Mindeststandards für den Zugang und den Datenschutz fest, wobei einzelne Staaten zusätzliche Schutzvorschriften einführen können.

Der Erhalt von Kopien medizinischer Unterlagen erfordert in der Regel Anträge und Gebühren. Die meisten Gesundheitsdienstleister geben vollständige Akten heraus, einschließlich Arztbriefen, Testergebnissen und Behandlungsübersichten. Es gibt jedoch Ausnahmen – etwa bei bestimmten psychiatrischen Aufzeichnungen oder Informationen, deren Offenlegung schädlich sein könnte.

Der Ablauf ist je nach Anbieter sehr unterschiedlich. Manche Praxen bieten moderne Online-Portale, über die Patienten sofort auf viele Daten zugreifen können. Andere arbeiten immer noch nach altem Muster, mit schriftlichen Anträgen und langen Wartezeiten. Diese Unterschiede können zu ernsten Problemen führen, wenn Patienten Informationen dringend benötigen.

Neuere Datenschutzgesetze haben die Patientenrechte deutlich erweitert. Heute können Menschen ihre Gesundheitsdaten in elektronischen Formaten anfordern, die mit anderen Systemen kompatibel sind. Das erleichtert den Arztwechsel oder die Zusammenarbeit mehrerer Fachärzte. Doch nicht alle Einrichtungen haben in die nötige Technologie investiert, um diesen Prozess reibungslos und kostengünstig zu gestalten.

Die Lücke zwischen theoretischen und praktischen Rechten ist oft groß. Manche Gesundheitsorganisationen ermöglichen einen einfachen und günstigen Zugang, während andere durch veraltete Verfahren, hohe Gebühren oder komplizierte Bürokratie Hürden schaffen.

Folgen für Gesundheitsdienstleister und Patienten

Das Eigentum an medizinischen Unterlagen bringt für Gesundheitsdienstleister sowohl Vorteile als auch Herausforderungen. Klare Eigentumsverhältnisse helfen, vollständige Dokumentation sicherzustellen und die Zusammenarbeit verschiedener Behandler zu erleichtern. Wenn klar ist, wer für vollständige Unterlagen verantwortlich ist, geht weniger verloren.

Eigentum bedeutet aber auch Haftung. Gesundheitsdienstleister müssen in sichere Speichersysteme, Mitarbeiterschulungen und Compliance-Prozesse investieren. Besonders kleinere Praxen kämpfen mit diesen Kosten. Ein einzelner Arzt kann jährlich Tausende Euro für Sicherheit und Schulung aufwenden – Geld, das sonst in die Patientenversorgung fließen könnte.

Patienten stehen ebenfalls vor Problemen. Wer bei mehreren Ärzten behandelt wird, muss oft getrennte Anfragen stellen, unterschiedliche Verfahren befolgen und verschiedene Gebühren zahlen. Menschen mit komplexen Gesundheitsproblemen müssen häufig mehrere Einrichtungen kontaktieren, um ihre vollständige Krankengeschichte zusammenzutragen.

Dieses Fragmentierungsproblem verschärft sich mit der Zeit. Ältere Patienten haben oft Akten aus Dutzenden von Quellen – Hausärzten, Fachärzten, Krankenhäusern, Notfallzentren und Laboren. Eine vollständige Übersicht über die eigene Krankengeschichte zu erhalten, wird zu einer Mammutaufgabe.

Elektronische Gesundheitsakten sollten dieses Problem eigentlich lösen, haben aber neue geschaffen. Unterschiedliche Systeme sind häufig inkompatibel und können keine Daten austauschen. Patientendaten liegen so auf verschiedenen Plattformen, ohne miteinander verbunden zu sein.

Verzögerungen beim Datentransfer können medizinische Entscheidungen beeinträchtigen. Wenn Patienten schnell den Arzt wechseln oder eine Zweitmeinung brauchen, können Wochenlange Wartezeiten wichtige Behandlungen verzögern. In Notfällen ist der sofortige Zugriff auf die Krankengeschichte oft lebenswichtig – und trotzdem nicht gewährleistet.

KORTOs Rolle bei Patienten­zugang und Datenmanagement

Technologieunternehmen haben Lösungen entwickelt, um die Probleme rund um Eigentum und Zugriff auf medizinische Daten zu lösen. KORTO bietet Informationsmanagementsysteme, die Gesundheitsdienstleistern helfen, ihre Eigentumsverantwortung mit den Zugriffsrechten der Patienten in Einklang zu bringen. Diese Plattformen basieren auf moderner ECM-Technologie, die speziell für das Gesundheitswesen entwickelt wurde.

Moderne Dokumentenmanagementsysteme automatisieren viele Aufgaben bei der Bearbeitung von Patientenanfragen. Statt Mitarbeiter manuell suchen und Akten zusammenstellen zu lassen, finden automatisierte Systeme relevante Informationen sofort und erstellen vollständige Berichte. Das spart Zeit und Kosten – bei gleichzeitiger Gewährleistung der Vollständigkeit.

Die effektivsten Informationssysteme erkennen, dass Eigentum und Patientenrechte sich nicht widersprechen müssen. Gut gestaltete Technologie unterstützt beide Ziele gleichzeitig – sie ermöglicht Gesundheitsdienstleistern, die Kontrolle zu behalten, und gibt Patienten zugleich besseren Zugang zu ihren Gesundheitsdaten.

5-second summary

Während Gesundheitsdienstleister rechtlich Eigentümer der medizinischen Unterlagen sind, haben Patienten dennoch wichtige Zugriffsrechte – und moderne Plattformen wie KORTO überbrücken diese Lücke, indem sie das Dokumentenmanagement effizienter, sicherer und patientenfreundlicher machen.